NS-Massenverbrechen in Belarus 1941-1944

Staatsarchiv, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg

Warum war Belarus einer der brutalsten Schauplätze des deutschen Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion? Ein Viertel der Bevölkerung, über zwei Millionen Menschen, kam nicht allein durch die Kriegsumstände ums Leben, sondern fiel deutschen Massenverbrechen zum Opfer. Neben der jüdischen Bevölkerung ermordeten die Besatzer systematisch Angehörige anderer Gruppen wie Kommunisten, sogenannte Intelligenzler, Kriegsgefangene, „Partisanenverdächtige“, Roma oder Patienten in Heil- und Pflegeanstalten. Auch auf ihren Rückzügen begingen die Besatzer massenhaft Verbrechen an Zivilisten.
Dr. Babette Quinkert zeigt die komplexen Hintergründe der Verbrechen auf. Dabei spielten nicht allein Antisemitismus und Antislawismus eine Rolle, sondern sicherungs-, ernährungs- und arbeitspolitische Interessen, die in einem ständigen Konflikt miteinander standen. Die Annahme einer vermeintlich permanenten ideologischen Radikalisierung reicht daher nicht aus, um die Gründe und den Verlauf der NS-Massenverbrechen hinreichend zu beschreiben und zu verstehen.

Frau Dr. Quinkert ist Mitarbeiterin im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst.

Eine Veranstaltung des Fördervereins Zentrale Stelle in Verbindung mit dem Staatsarchiv.

Eintritt: 8,00 € / 5,00 € (erm. Für Schüler, Stud., Schwerbesch.)

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